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Stellungnahme B. Banga

Diskussion zum Kopftuch u.a.m. in den Volksschulen: ein Problem der Integration
Der Text ist als Deutschübung aufbereitet:
Lückentext bestimmte und unbestimmte Artikel einsetzen)

Sehr geehrter Herr Krämer
Vielen Dank für Ihr Interesse. Für Sie und Ihre SchülerInnen habe ich einige Stichworte zusammengestellt. Daraus ist mE ersichtlich, um was es mir eigentlich geht.
Mit freundlichen Grüssen
Boris Banga,Boris Banga, Stadtpräsident/Nationalrat, Grenchen, 28. 3. 2004

Stichworte Ausgangslage
Erste Erlebnisse während des Kosovo-Krieges: In meinem Büro erscheinen ein Serbe und eine Kosovare und verlangen, dass ihre beiden Töchter aus religiösen und politischen Gründen nicht mehr den gleichen Kindergarten besuchen dürfen!
Ich stelle fest, dass Diskussionen und Dispensationen (Turnen, Schwimmen, Gestaltung von Mahlzeiten in Krippen und Lagern) zunehmen.
Lehrstellensuche für nicht integrierte Jugendliche, insbesondere für Mädchen mit Kopftuch ist praktisch aussichtslos.
Gespräche mit Lehrmeistern zeigen mir, dass ein Kopftuch als Zeichen fehlender Integration gedeutet wird (auch von Kunden und Kundinnen).

Integration
Zur Integration der fremdsprachigen Kinder geben insbesondere die Kommunen sehr viel Geld aus. Obschon die Arbeitskräfte aus fremden Ländern der Wirtschaft (als günstige ArbeitnehmerInnen) dienen, tragen die Gemeinden die Hauptlast des Familiennachzuges.
Integration der Eltern (insbesondere aus ferneren Kulturkreisen) ist meist äusserst schwierig. Die Kinder wachsen hier auf und bleiben, auch wenn die Eltern in ihr Heimatland zurückkehren. Und wenn die Integration nicht gelingt, so werden wir in zehn bis fünfzehn Jahren ein Problem haben (siehe die Vorstädte in Frankreich und Deutschland).
Integration ist aber nur möglich, wenn die Kinder in der Schule den anderen Kindern gleichgestellt werden.
Kinder sind mit Ausgrenzungen (Brillenträger, Rothaarige, Dicke und Dünne) sehr grausam; ist es denn nötig, dass diese Kinder mit einer speziellen Bekleidung noch zusätzlich gekennzeichnet und damit ausgegrenzt werden?
Ist es richtig, dass damit den ohnehin mit Schwierigkeiten kämpfenden Kindern die Lehrstellensuche noch zusätzlich erschwert wird?

Chancengleichheit für alle!
Unsere staatlichen Schulen dienen dazu, Chancengleichheit für alle Kinder zu erreichen. Jedes Kind, ob arm oder reich, gleich welcher Rasse oder Religion hat deshalb die gleichen Rechte und Pflichten. Werden immer wie mehr Ausnahmen gemacht (Dispensation vom Turn- und Schwimmunterricht, von obligatorischen Lagern oder gar vom Schulbesuch aus religiösen Gründen), so verlassen wir die immer noch bewährten Prinzipien unserer öffentlichen Schulen. Dann kann nicht mehr von Chancengleichheit, insbesondere auch für diese Kinder geredet werden.
Meines Erachtens dient die Schule nicht nur der eigentlichen „Schulung“. Gesellschaftspolitisch soll auf eine Gleichbehandlung aller Klassen hingearbeitet werden.

Zum Schluss
Gerade die sozialdemokratische Partei setzt sich für die Integration der ausländischen MitbürgerInnen ein. Warum soll bei Kindern dies aus religiösen Gründen nicht gemacht werden?
Deshalb meine ich, dass diese Diskussion erfolgen muss. Ich betone dabei, dass mir das auf Glaubens- und Gewissensgründe gestützte Verhalten erwachsener Personen gleichgültig ist, soweit es sich im Rahmen unserer Gesetzgebung abspielt.
Damit habe ich wohl gezeigt, dass mein Ansatz weiter geht als das in der Presse hervorgehobene Kopftuchverbot, das ich in dieser Endgültigkeit nie verlangt habe.