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Christina Gasser

Eine spannende Liebesgeschichte rund um Treue , Partnerschaft, geistiger Verbundenheit, Zuneigung, Wertschätzung, Empathie und Respekt mit unerwartetem Ausgang!
Welches sind für dich die wahren Werte einer Liebesbeziehung?
Was denkst du über Leute, mehrmals jährlich "wechseln"?

Amour fou © Ch. Gasser, 2010 kopieren für Unterricht erlaubt!

Text als PDF allgemeinbildung-online.ch/downloads/amourfou.pdf

Es gibt Menschen, die man ein Leben lang nicht vergisst. Dabei ist nicht die Dauer, sondern die Intensität entscheidend, die man mit jemandem erlebt hat.
Ich habe Felix vom ersten Moment an gemocht, als er mit mir gesprochen hat. Noch heute erinnere ich mich ganz genau an sein Gesicht, an seine samtweiche Stimme und seine Komplimente, die mir so gut getan haben.
»Das Beste, was ich heute Abend machen konnte, war hierher zu kommen«, sagte er. »Und ich muss mich bei Sophie bedanken.«
»So? Wofür?«
»Dafür, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, dich kennen zu lernen. Aber im Grunde ist es eine Schande, dass Sophie dich mir so lange vorenthalten hat.«

Das ist am siebzehnten Juli gewesen. Ein wolkenloser Tag. Die Luft hat nach Melonen geduftet und die Abendsonne hat sich angenehm an die Haut geschmiegt. An diesem Abend haben wir uns in Sophies Garten eingefunden. Wir, die vierzig Gratulanten, aufwartend mit hübsch verpackten Geschenken, Wellnessgutscheinen, Präsentkörben mit diversen Leckereien und großen Blumensträußen.
Meine Freundin Sophie hat ihren neununddreißigsten Jubeltag gefeiert, obwohl ihr laut eigener Aussage ob der neuen Jahreszahl nicht zum Jubeln zumute gewesen ist. Sie hat sich eher
widerwillig von ihrem Mann Jonas dazu überreden lassen, anlässlich ihres Geburtstags einen Grillabend zu veranstalten.

»Ich hasse Geburtstage. Sie erinnern mich nur daran, dass meine körperlichen Mängel mit jedem Jahr offensichtlicher werden.« Missmutig goss sie sich ein Glas Champagner ein.
»Du solltest das Positive sehen, Sophie«, versuchte ich sie aufzuheitern.»Wir sind alle hier, weil wir froh sind, dass es dich gibt! Uns ist es egal, ob du Falten hast oder irgendwann graue Haare
bekommst. Wir lieben dich! Basta.«

Dieser Sommerabend ist mir so präsent, als läge zwischen dem Gewesenen und dem Heute kaum mehr als ein Tag. So wahrhaftig und gegenwärtig sind mir die Gefühle, so klar die Bilder
vor Augen, die in der Rückblende an jenen Juliabend von vor zwei Jahren unweigerlich aufflackern.

»Älter werden ist nicht lustig«, sagte Sophie und ihre Mundwinkel fielen nach unten.
Sie tat mir Leid. Ich wusste, dass es ihr Sorgen bereitete, dass die Zahl vierzig näher gerückt war.
»Weißt du, was Goethe über das Älterwerden geschrieben hat?«, fragte ich.
»Lass hören.«
»Keine Kunst ist’s, alt zu werden. Es ist Kunst, es zu ertragen.«
»Damit hat er verdammt recht!«, rief Sophie und trank ihr Glas Champagner auf ex.

Sophie hat mir ein Stück Schwarzwälderkirschtorte angeboten; und während eines Wimpernschlags - dies im Besonderen beim Anblick der Sahne- und Biskuitschichten - habe ich michgefragt, ob ich es mir in meinem Alter erlauben durfte, dem Körper zu fortgeschrittener Stunde so viele Kalorien zuzumuten. In einem gewissen Alter, also spätestens ab Mitte dreißig, verzeiht einem der Körper nicht mehr allzu viele Sünden. Aber wenn man zu einer
Geburtstagsfeier eingeladen ist, möchte man nicht über das eigene Alter nachdenken, sondern das Zusammensein mit Freunden, die Unterhaltungen und das gute Essen genießen.

»Du siehst glücklich aus«, stellte meine Freundin fest, nachdem sie mich - Torte essend auf der Hollywoodschaukel - gefunden hatte.
»Das bin ich«, sagte ich und setzte die Schaukel behutsam in Bewegung. »Und du, bist du zufrieden mit deiner Party?«
Sophie ließ sich neben mir nieder. »Ja«, antwortete sie knapp.
Ich mochte ihr nicht recht glauben, fragte aber nicht weiter nach. Mein Blick fiel auf die Männergruppe, die etwa zwanzig Schritte von uns entfernt stand und sich um den Grill herum postiert hatte.
»Sag mal, wer ist ... dieser Typ im grünen Hemd?«
»Du meinst bestimmt Felix«, sagte Sophie. »Er ist ein Freund von Jonas.«
»Okay. Ist er ... Single?«
»Das weiß man bei Felix nie so genau«, bemerkte Sophie mit einem Unterton, der eigentlich nach Erläuterung verlangte.
»Er ist ... sehr attraktiv«, sagte ich lächelnd.
»Soll ich euch bekannt machen?«
Ich nickte heftig Zustimmung.
»Er gefällt dir, nicht wahr?«
Ich zuckte mit den Schultern und grinste.
»Sei bloß vorsichtig«, warnte meine Freundin. »Er könnte dir das Herz brechen.« Sie sah mich durchdringend an, nahm das leere Tortentellerchen entgegen, erhob sich ohne ein weiteres Wort der Erklärung und ließ mich mit meinen Gedanken allein zurück.

Beim Abendessen bin ich Felix vorgestellt worden. Ich habe ihm die Hand gereicht, und als mich seine berührt hat, hat mein Herz augenblicklich angefangen zu tanzen.
Felix’ sensible Hände haben mich an diejenigen eines Pianisten erinnert. Schlank und zart sind sie gewesen; und sein gewinnendes Lächeln hat eine magnetgleiche Anziehungskraft
auf mich ausgeübt. Seine leuchtenden, hellbraunen Augen haben ständig mit meinen geflirtet, sobald sich unsere Blicke getroffen haben. Das hat mich jedes Mal in Verlegenheit gebracht -
und gleichzeitig innerlich in Hochstimmung versetzt.

»Woher kennst du Sophie?«, fragte er, nachdem wir uns mit einem Glas Rotwein zugeprostet hatten.
»Sie ist eine alte Schulfreundin.«
»Lass sie das bloß nicht hören«, sagte Felix augenzwinkernd.
»Was denn?«
»Na, das Wörtchen ›alt‹ ist bestimmt nicht das, welches unsere Freundin heute besonders gerne hört.«
»Ja, gut möglich. Aber ...«
»... so hast du das nicht gemeint. Ich weiß.« Er schmunzelte.
»Mit neununddreißig ist man noch nicht alt«, sagte ich entschieden.
»Das kann nur jemand behaupten, der entweder tolerant oder bereits weit über vierzig ist.«
Ich lachte. »Das mag sein.«
»Ich schätze, auf dich trifft die erste Vermutung zu, nicht wahr?«
»Du hältst mich also ... für tolerant?«
»Für jung
und tolerant«, entgegnete er.
»Danke. Als junge Frau halte ich mich auch für durchaus ... nett und umgänglich!«
»Interessant. Mir fallen sogar ein paar zusätzliche Adjektive ein, mit denen ich dich beschreiben würde.«
»Ach ja?«
»Ja.«
»Und ... welche wären das?«
Er neigte sich zu mir herüber und flüsterte: »Das werde ich dir bei Gelegenheit gerne in persönlicherem Rahmen verraten.«


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2. Aufgabe: Wie wird man Schriftstellerin? Wann ist ein Buch ein gutes Buch?

Interview vom 14. April 2010
Monika Althaus: Wie wird man Schriftstellerin?
Christina Gasser: Das ist eine gute Frage! Ich glaube, man muss die Sprache und das Schreiben einfach lieben und den Drang verspüren, Geschichten erzählen zu wollen. Ausserdem braucht man eine Portion Glück, damit ein Verlag die Erzählungen ebenfalls mag und sie veröffentlichen will.
Ist es schwierig, einen Verlag zu finden?
Ja, das ist nicht ganz einfach. Es gibt diverse Verlage, die im Internet Autoren anwerben. Allerdings verlangen viele bereits fürs Gegenlesen eines Manuskriptes Geld. Das ist unseriös! Ein guter Verlag nimmt kein Geld, sondern investiert; oder er verlangt nur einen Betrag für die effektiven Druckkosten. Ein seriöses Verlagshaus setzt in jedem Fall einen schriftlichen Vertrag auf, in welchem festgelegt wird, wie der prozentuale Verdienst beider Seiten (Verlag & Autor) aussieht. Der Verlag sollte auch bereit sein, den Autor bzw. die Autorin in Sachen Werbung zu unterstützen.
Welche Fähigkeiten sollte eine Schriftstellerin haben?
Fürs Schreiben ist es wahrscheinlich günstig, wenn man über eine gewisse Lebenserfahrung verfügt, damit man das zu Papier bringen kann, was die Menschen bewegt und erreicht. Ausserdem sind eine gute Beobachtungsgabe, gutes Zuhören, das Diskutieren mit anderen, Geduld fürs Recherchieren und Fantasie sicherlich hilfreich.
Wann ist ein Buch ein gutes Buch?
Lies eiter auf www.christinagasser.ch